Vom Umgang mit Spielverderber:innen
Überlegungen zum Diskurs mit der extremen Rechte
Schlagworte:
Rechtspopulismus, Diskurszerstörung, Spielverderber:innen, Fluchtverwandlung, DiskursstrategieKey words:
right-wing populism, discourse destruction, spoilsports, escape by transformation, discourse strategyAbstract
Das Ziel des vorliegenden Beitrags ist es, die Fluchtverwandlung als wesentlichen Aspekt des Diskursverhaltens der extremen Rechte zu beschreiben. Der Beitrag geht aus vom Prinzip, dass ein offener Diskurs all jenen offenstehen soll, die ihn als legitime Form der Auseinandersetzung anerkennen und ihn nicht zu zerstören versuchen. Es wird gezeigt, dass der Vergleich des offenen Diskurses mit einem Spiel sich für die Betrachtung des Diskursverhaltens als äußerst fruchtbar erweist. Dieser Vergleich ermöglicht im Rückgriff auf Johan Huizinga (Homo ludens, 1938) die Anwendung der Unterscheidung zwischen Falschspieler und Spielverderber auf den Diskurs. Wer den Diskurs zu zerstören versucht, entspricht vielmehr einem Spielverderber als einem Falschspieler. Das besondere Merkmal des Diskurses von Spielverderber:innen wird am Beispiel der Diskursführung von Sekten illustriert. Als ihr wesentliches diskursstrategisches Mittel erweist sich, was Elias Canetti (Masse und Macht, 1960) als Fluchtverwandlung beschreibt. Der Diskurs der Spielverderber:innen zeichnet sich durch wiederholte schnelle Fluchtverwandlungen aus, deren Zweck darin besteht, sich nicht auf eine bestimmte Position festnageln zu lassen.
The aim of this article is to describe the escape transformation a key aspect of the discourse behavior of the extreme right. The article is based on the principle that an open discourse should be open to all those who recognize it as a legitimate form of debate and do not seek to destroy it. It is shown that the comparison of open discourse with a game proves to be extremely fruitful for the consideration of discourse behavior. This comparison, with recourse to Johan Huizinga (Homo ludens, 1938), makes it possible to apply the distinction between a cheater and a spoilsport to discourse. Whoever tries to destroy the discourse corresponds rather to a spoilsport than to a cheater. The particular characteristic of the discourse of spoilsports is illustrated by the example of the discourse of cults. What Elias Canetti (Masse und Macht, 1960) describes as the escape by transformation turns out to be their essential discourse-strategic means. The discourse of the spoilsports is characterized by repeated rapid escapes by transformation, the purpose of which is to avoid being pinned down to a certain position.
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