Compersion in nicht-monogamen Beziehungen – eine buddhistische Perspektive

Autor:innen

  • Luu Zörlein Institut für Kognitionswissenschaft, Universität Osnabrück
  • Hin Sing Yuen Institut für Kognitionswissenschaft, Universität Osnabrück
  • Sven Walter Institut für Kognitionswissenschaft, Universität Osnabrück

Schlagworte:

Buddhismus, Compersion, die vier göttlichen Verweilzustände, Eifersucht, Polyamorie

Key words:

Buddhism, compersion, four immeasurables, jealousy, polyamory

Abstract

Compersion ist ein affektiver Zustand, der häufig im Zusammenhang mit Polyamorie und allgemein nicht-monogamen Beziehungen diskutiert wird. Er wird in der Regel als eine positive emotionale Reaktion darauf beschrieben, dass die*der Partner*in Zeit und/oder Intimität mit anderen genießt, gewissermaßen als ‚das Gegenteil von Eifersucht‘. Wir argumentieren dafür, dass eine buddhistische Perspektive dazu beitragen kann, die Natur dieser bislang schlecht verstandenen Emotion zu erschließen. Indem wir eine buddhistische Perspektive auf Compersion einnehmen, die auf den sogenannten ‚vier göttlichen Verweilzuständen‘ basiert, d. h. auf nicht-egozentrischen Zuständen, die Buddhist*innen zufolge ein gelingendes Leben erlauben, beschreiben wir (auch moralpraktisch) wichtige Facetten dieser Emotion, die sonst leicht übersehen werden. Ein solcher Ansatz, so argumentieren wir, bereichert nicht nur unser Verständnis von Compersion, sondern trägt auch zum Gelingen aller Arten von Beziehungen bei.

English version

Compersion is an affective state commonly discussed in the context of polyamory and non-monogamous relationships in general. It is typically described as a positive emotional reaction to one’s partner’s enjoying time and/or intimacy with others, sort of ‘the opposite of jealousy.’ We suggest that a Buddhist perspective might be helpful to gain insights into the nature of this hitherto ill-understood emotion. By approaching compersion through a Buddhist lens based on the ‘four immeasurables,’ i.e., non-egocentric states that Buddhists take to promote well-being, we describe (also morally) important facets of it that might otherwise be missed. Such an approach, we argue, not only enriches our understanding of compersion, but contributes to people’s flourishing in all kinds of relationships.

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Zitationsvorschlag

Zörlein, L., Yuen, H. S., & Walter, S. (2023). Compersion in nicht-monogamen Beziehungen – eine buddhistische Perspektive. Zeitschrift für Praktische Philosophie, 10(2). https://doi.org/10.22613/zfpp/10.2.8 (Original work published 21. Dezember 2023)

Ausgabe

Rubrik

Schwerpunkt: Polyamorie