Pädagogik(en) des guten Lebens im Zeichen der Zeit

Autor:innen

  • Nazime Öztürk Universität Wien, Zentrum für LehrerInnenbildung und Institut für Bildungswissenschaft
  • Denis Francesconi
  • Evi Agostini

Schlagwörter:

gutes Leben, Zeit, pädagogische Konzeptionen, Zukunft, Gegenwart, Zusammenleben

Key words:

gutes Leben, Zeit, pädagogische Konzeptionen, Zukunft, Gegenwart, Zusammenleben

Abstract

In diesem Beitrag  wird dem Zeitbezug von pädagogischen Konzeptionen des guten Lebens – im Spannungsfeld von Individualität und Sozialität, Pädagogik und Politik, Bestimmtheit und Unbestimmtheit – exemplarisch anhand pädagogischer Programmatiken einerseits und philosophischer Referenzen andererseits nachgegangen. Diese pädagogischen Deutungen und damit die Pädagogisierung des ,guten‘ oder ,richtigen‘ Lebens werden in einer bildungsphilosophischen Sichtweise und unter Bezug auf ihre deutschsprachigen Vertreter*innen einer eingehenden Betrachtung unterzogen: So scheint die Pädagogik in Theorie und Praxis einerseits auf eine klare normative Zielperspektive im Sinne einer Vorstellung vom guten menschlichen Leben angewiesen zu sein, die auch für die Zukunft Geltung beanspruchen kann. Anderseits scheint die Offenheit der Zukunft, von der aus sich die Notwendigkeit einer Pädagogik allererst rechtfertigen lässt, in diesem Prozess bedacht und bewahrt werden zu müssen, um Heranwachsenden eine eigenverantwortliche Gestaltung ihrer Welt in Relation zu anderen zu ermöglichen. Letzteres scheint nun aber gerade gegen eine Überformung pädagogischer Kerngedanken durch gegenwartsbezogene starre Vorstellungen eines guten Lebens zu sprechen. Mit dem Aufzeigen dieses Dilemmas und der Analyse verschiedener Lösungsansätze vor dem aktuellen Hintergrund der Ungewissheit gesellschaftlicher Transformationsprozesse möchte der Text einen allgemeinpädagogischen Beitrag zur philosophischen Diskussion um das (kollektiv) gute Leben leisten.

English version

In diesem Beitrag  wird dem Zeitbezug von pädagogischen Konzeptionen des guten Lebens – im Spannungsfeld von Individualität und Sozialität, Pädagogik und Politik, Bestimmtheit und Unbestimmtheit – exemplarisch anhand pädagogischer Programmatiken einerseits und philosophischer Referenzen andererseits nachgegangen. Diese pädagogischen Deutungen und damit die Pädagogisierung des ,guten‘ oder ,richtigen‘ Lebens werden in einer bildungsphilosophischen Sichtweise und unter Bezug auf ihre deutschsprachigen Vertreter*innen einer eingehenden Betrachtung unterzogen: So scheint die Pädagogik in Theorie und Praxis einerseits auf eine klare normative Zielperspektive im Sinne einer Vorstellung vom guten menschlichen Leben angewiesen zu sein, die auch für die Zukunft Geltung beanspruchen kann. Anderseits scheint die Offenheit der Zukunft, von der aus sich die Notwendigkeit einer Pädagogik allererst rechtfertigen lässt, in diesem Prozess bedacht und bewahrt werden zu müssen, um Heranwachsenden eine eigenverantwortliche Gestaltung ihrer Welt in Relation zu anderen zu ermöglichen. Letzteres scheint nun aber gerade gegen eine Überformung pädagogischer Kerngedanken durch gegenwartsbezogene starre Vorstellungen eines guten Lebens zu sprechen. Mit dem Aufzeigen dieses Dilemmas und der Analyse verschiedener Lösungsansätze vor dem aktuellen Hintergrund der Ungewissheit gesellschaftlicher Transformationsprozesse möchte der Text einen allgemeinpädagogischen Beitrag zur philosophischen Diskussion um das (kollektiv) gute Leben leisten.

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Zitationsvorschlag

Pädagogik(en) des guten Lebens im Zeichen der Zeit. (2024). Zeitschrift für Praktische Philosophie, 10(1). https://doi.org/10.22613/zfpp/10.1.11 (Original work published 2023)

Ausgabe

Rubrik

Schwerpunkt: Zeit und das gute Leben

Zitationsvorschlag

Pädagogik(en) des guten Lebens im Zeichen der Zeit. (2024). Zeitschrift für Praktische Philosophie, 10(1). https://doi.org/10.22613/zfpp/10.1.11 (Original work published 2023)