Welche Art von Unterdrückung sollte im Fokus eines transnationalen, anti-imperialistischen Feminismus stehen?
Schlagworte:
Feminismus, Human Rights, Imperialismus, Autonomie, UnterdrückungKey words:
Feminism, human rights, imperialism, autonomy, oppressionAbstract
Serene Khaders Decolonizing Universalism präsentiert eine erhellende Theorie darüber, wie ein antiimperialer, transnationaler Feminismus heute verstanden werden sollte. Im Mittelpunkt ihrer Theorie steht eine Definition von Feminismus als Widerstand gegen sexistische Unterdrückung, welche sie als systematische Benachteiligung, die Frauen wegen ihres Frau-Seins erfahren, versteht. Allerdings begründet Khader nur sehr kursorisch, warum diese Definition von Unterdrückung am besten für einen antiimperialen, transnationalen Feminismus geeignet ist. Dieser Artikel argumentiert, dass Khader nicht nur eine ausführlichere Begründung schuldig bleibt, sondern dass ihr Konzept von Unterdrückung mit einigen der Ziele ihrer Theorie sowie mit den Begründungsformen, die sie für universale Werte vorschlägt, in direktem Konflikt steht. Zunächst wendet sich Abschnitt 2 der Frage zu, wie Khader Unterdrückung genau versteht. Abschnitt 3 argumentiert, dass ihr Konzept von Unterdrückung mit einigen Zielen ihrer Theorie, insbesondere dem Antiimperialismus, in Konflikt steht. Abschnitt 4 schlägt vor, dass ein Konzept von Unterdrückung als Entzug von Autonomie besser zu den antiimperialistischen Zielen von Khaders Theorie passt und dazu geeignet ist, die Offenheit bezüglich des Inhalts grundlegender Menschenrechte zu adressieren.
Serene Khader’s Decolonizing universalism presents an enlightening and carefully argued for theory about how to understand the goals and methods of an anti-imperialist, transnational feminism. At the centre of her theory stands a definition of feminism as resistance to sexist oppression, that is as resistance to any systemic disadvantage along gender lines. Yet, she gives little defense for why this specific understanding of oppression is best suited for a transnational and anti-imperialist feminism. In the following, I will suggest that it is not just unclear what the justification of Khader’s concept of oppression is but that her concept conflicts with some of the other positions she advances in the book and the few hints she gives towards the justification of the universal values she proposes. I will then propose that a different concept of oppression as a denial of autonomy would be a better fit for the aims of her theory. Section 2 gives a short overview of Khader’s concept of oppression. Section 3 discusses why her concept of oppression conflicts with some of her own demands for an anti-imperialist, transnational feminism. Section 4 proposes an alternative definition of oppression that is potentially more consistent with the aims of her theory.
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