Selbstisolation als Therapie
Pandemien aus der Perspektive der hedonistischen Ethik
Schlagwörter:
Hedonismus, Pandemie, Epikur, Philosophie als Therapie, TodesfurchtKey words:
Hedonismus, Pandemie, Epikur, Philosophie als Therapie, TodesfurchtAbstract
Im Zusammenhang mit der Covid-19-Pandemie wurde die Aktualität der Lehren des ethischen Hedonismus der epikureischen Tradition betont. Der Beitrag möchte die Aspekte dieses Hedonismus aufzeigen, die in der aktuellen Krise relevant sein könnten, und dabei auf ihre theoretische Begründung und historische Fundierung eingehen. Zentral ist zunächst die Beschäftigung mit der eigenen Sterblichkeit. Der Tod wird ständig vergegenwärtigt; Epidemien sind seit der Antike ein klassisches Beispiel zur Illustration der Bedeutung der Todesakzeptanz für das Lebensglück. Das „gute Leben“ beinhaltet die „Selbstisolation“, hier verstanden als die Konzentration auf einen kleinen Kreis von Menschen, die einander helfen, ein freudeerfülltes Leben zu realisieren. Im Vordergrund steht zudem die permanente Selbstbeschränkung auf die Befriedigung der wirklich notwendigen und natürlichen Bedürfnisse zur Therapie der eigenen Leidenschaften. Auf diesem Fundament lassen sich Grundsätze für den sozialen und politischen Umgang mit epidemischen Gefahren formulieren, etwa die stärkere Berücksichtigung der Notwendigkeit der Bedürfnisbefriedigung im materiellen und zwischenmenschlichen Sinne, die Präferenz für die Gesundheitsversorgung gegenüber anderen öffentlich finanzierten Bereichen, aber auch philosophische Aufklärung gegen die verbreitete Todesverdrängung.
Im Zusammenhang mit der Covid-19-Pandemie wurde die Aktualität der Lehren des ethischen Hedonismus der epikureischen Tradition betont. Der Beitrag möchte die Aspekte dieses Hedonismus aufzeigen, die in der aktuellen Krise relevant sein könnten, und dabei auf ihre theoretische Begründung und historische Fundierung eingehen. Zentral ist zunächst die Beschäftigung mit der eigenen Sterblichkeit. Der Tod wird ständig vergegenwärtigt; Epidemien sind seit der Antike ein klassisches Beispiel zur Illustration der Bedeutung der Todesakzeptanz für das Lebensglück. Das „gute Leben“ beinhaltet die „Selbstisolation“, hier verstanden als die Konzentration auf einen kleinen Kreis von Menschen, die einander helfen, ein freudeerfülltes Leben zu realisieren. Im Vordergrund steht zudem die permanente Selbstbeschränkung auf die Befriedigung der wirklich notwendigen und natürlichen Bedürfnisse zur Therapie der eigenen Leidenschaften. Auf diesem Fundament lassen sich Grundsätze für den sozialen und politischen Umgang mit epidemischen Gefahren formulieren, etwa die stärkere Berücksichtigung der Notwendigkeit der Bedürfnisbefriedigung im materiellen und zwischenmenschlichen Sinne, die Präferenz für die Gesundheitsversorgung gegenüber anderen öffentlich finanzierten Bereichen, aber auch philosophische Aufklärung gegen die verbreitete Todesverdrängung.
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