Ist die Praxis bevorzugter Anstellung moralisch zulässig?
Schlagworte:
Chancengleichheit, Quote, Diskriminierung, implicit bias/stereotype threat, MeritokratieKey words:
equality of opportunity, affirmative action, discrimination, implicit bias/stereotype threat, meritocracyAbstract
In diesem Aufsatz diskutiere ich die Frage, ob es moralisch zulässig ist, bei der Verteilung von Positionen in der akademischen Philosophie in Deutschland partiell vom Prinzip der Bestenauswahl abzuweichen, um Frauen bevorzugt anzustellen. Für Anhänger*innen der traditionellen Sichtweise, der zufolge diejenige Bewerber*in eine akademische Position bekommen sollte, die über das meiste Potential für diese Position verfügt, wäre dies eine ungerechtfertigte Form der Diskriminierung. Ich argumentiere, dass dieser Vorwurf nicht zutrifft, jedenfalls nicht, wenn wir davon ausgehen, dass die gegenwärtige Vergabepraxis von akademischen Positionen von Phänomenen wie implicit biases und stereotype threat verzerrt wird. Um diese These einzuholen, analysiere ich das meiner Ansicht nach beste Argument, das Anhänger*innen der traditionellen Sichtweise zur Verfügung steht, und zeige, dass dieses abgeschwächt werden muss. In seiner abgeschwächten Form ist dieses Argument aber nicht nur mit der bevorzugten Anstellung von Frauen vereinbar, diese setzt sogar die Ziele, die hinter der traditionellen Sichtweise stehen, besser um als die traditionelle Sichtweise selbst.
In diesem Aufsatz diskutiere ich die Frage, ob es moralisch zulässig ist, bei der Verteilung von Positionen in der akademischen Philosophie in Deutschland partiell vom Prinzip der Bestenauswahl abzuweichen, um Frauen bevorzugt anzustellen. Für Anhänger*innen der traditionellen Sichtweise, der zufolge diejenige Bewerber*in eine akademische Position bekommen sollte, die über das meiste Potential für diese Position verfügt, wäre dies eine ungerechtfertigte Form der Diskriminierung. Ich argumentiere, dass dieser Vorwurf nicht zutrifft, jedenfalls nicht, wenn wir davon ausgehen, dass die gegenwärtige Vergabepraxis von akademischen Positionen von Phänomenen wie implicit biases und stereotype threat verzerrt wird. Um diese These einzuholen, analysiere ich das meiner Ansicht nach beste Argument, das Anhänger*innen der traditionellen Sichtweise zur Verfügung steht, und zeige, dass dieses abgeschwächt werden muss. In seiner abgeschwächten Form ist dieses Argument aber nicht nur mit der bevorzugten Anstellung von Frauen vereinbar, diese setzt sogar die Ziele, die hinter der traditionellen Sichtweise stehen, besser um als die traditionelle Sichtweise selbst.
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