Die Klugheit des Verfahrens

Wahlverfahren, Konsens und der Wille der Mehrheit

Autor:innen

  • Ulrich Metschl Innsbruck

Schlagworte:

Wahlverfahren, faire Repräsentation, Hare-Verfahren, Borda-Verfahren

Key words:

Voting procedures, fair representation, Hare method, Borda count

Abstract

Der vorliegende Beitrag widmet sich der Frage, inwieweit Wahlverfahren die Stabilität demokratischer Verhältnisse fördern können. Ausgehend von der Einsicht in die Unzulänglichkeiten etablierter Verfahren werden präferentielle Methoden dahingehend betrachtet, ob sie tendenziell zu Ergebnissen führen, die als Ausdruck des für Demokratien kennzeichnenden Strebens nach Kompromiss gelten können. Dabei zeigt sich allerdings, dass ein demokratisches Verlangen nach Interessensausgleich neben der Orientierung auf Konsens auch dem Ziel der fairen Repräsentation unterschiedlicher Positionen verpflichtet ist, dadurch aber in eine Spannung zwischen potenziell gegenläufigen Zielsetzungen gerät. Auch präferentielle Wahlverfahren können diese Spannung nicht auflösen. Genau darin sollte eine Chance für die Weiterentwicklung demokratischer Verfahren gesehen werden.

English version

The paper is concerned with the role of voting systems in stabilizing democratic governance. While established procedures will be found wanting throughout, preferential systems can be compared with respect to their orientation towards consensus or fair representation. Although both aspects are of some significance for a democratic regime, no voting procedure probably will fully combine them. This should be seen as an opportunity for a further development of democratic procedures.

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Zitationsvorschlag

Metschl, U. (2019). Die Klugheit des Verfahrens: Wahlverfahren, Konsens und der Wille der Mehrheit. Zeitschrift für Praktische Philosophie, 6(2), 213–240. https://doi.org/10.22613/zfpp/6.2.8

Ausgabe

Rubrik

Schwerpunkt: Demokratie in der Krise – rechts- und sozialphilosophische Aspekte