Wider das Primat des zweckrationalen Denkens

Eine Kritik am menschenunwürdigen Umgang mit sich selbst und anderen

Autor:innen

  • Veronika Hilzensauer München
  • Karin Hutflötz München

Schlagwörter:

Anerkennung, Zweckrationalität, Menschenwürde, Vernunft, soziales Handeln

Key words:

Anerkennung, Zweckrationalität, Menschenwürde, Vernunft, soziales Handeln

Abstract

Seit geraumer Zeit gilt das Primat zweckrationalen Denkens als prägend innerhalb der westlichen Gesellschaften und es wird vor seinen Folgen im Kontext sozialen Handelns gewarnt. In der Diskussion wird oftmals die Frage nach den Gründen für diese Entwicklung zu Gunsten einer Skizze der Folgen vernachlässigt, was eine Problemanalyse erschwert. In diesem Artikel werden die Gründe für das Primat der Zweckrationalität ideengeschichtlich aufgezeigt und dessen Wirkmächtigkeit systematisch auf seine inhärente Totalisierungs- und Hegemonietendenz zurückgeführt. Die Kritik an dieser Tendenz erfolgt mit Verweis auf anerkennungstheoretische Prinzipien sowie unter Anwendung der phänomenologischen Methode, mittels derer sozialphilosophisch und personalethisch die aktuell fragwürdigen Folgen dieser Entwicklung skizziert werden. Zentrale These ist, dass das zweckrationale Denken zu einem fast ausschließlich instrumentellen, da identifizierenden Umgang mit sich selbst und anderen führt, was wechselseitige Anerkennung und wirklich soziales Handeln verunmöglicht. Plädiert wird für ein Paradigma des menschlichen Miteinanders, das dem Primat der Anerkennung und dem Würdeanspruch in sozialen Praktiken Genüge tun kann.

English version

Seit geraumer Zeit gilt das Primat zweckrationalen Denkens als prägend innerhalb der westlichen Gesellschaften und es wird vor seinen Folgen im Kontext sozialen Handelns gewarnt. In der Diskussion wird oftmals die Frage nach den Gründen für diese Entwicklung zu Gunsten einer Skizze der Folgen vernachlässigt, was eine Problemanalyse erschwert. In diesem Artikel werden die Gründe für das Primat der Zweckrationalität ideengeschichtlich aufgezeigt und dessen Wirkmächtigkeit systematisch auf seine inhärente Totalisierungs- und Hegemonietendenz zurückgeführt. Die Kritik an dieser Tendenz erfolgt mit Verweis auf anerkennungstheoretische Prinzipien sowie unter Anwendung der phänomenologischen Methode, mittels derer sozialphilosophisch und personalethisch die aktuell fragwürdigen Folgen dieser Entwicklung skizziert werden. Zentrale These ist, dass das zweckrationale Denken zu einem fast ausschließlich instrumentellen, da identifizierenden Umgang mit sich selbst und anderen führt, was wechselseitige Anerkennung und wirklich soziales Handeln verunmöglicht. Plädiert wird für ein Paradigma des menschlichen Miteinanders, das dem Primat der Anerkennung und dem Würdeanspruch in sozialen Praktiken Genüge tun kann.

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Zitationsvorschlag

Wider das Primat des zweckrationalen Denkens: Eine Kritik am menschenunwürdigen Umgang mit sich selbst und anderen. (2019). Zeitschrift für Praktische Philosophie, 6(2), 43-70. https://doi.org/10.22613/zfpp/6.2.2

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Zitationsvorschlag

Wider das Primat des zweckrationalen Denkens: Eine Kritik am menschenunwürdigen Umgang mit sich selbst und anderen. (2019). Zeitschrift für Praktische Philosophie, 6(2), 43-70. https://doi.org/10.22613/zfpp/6.2.2