Das Versprechen der Norm und ihre Drohung

Performativität und Normativität bei Judith Butler

Autor:innen

  • Anna Wieder Wien

Schlagwörter:

Butler, Normativität, Performativität, Sprache, Sprechakttheorie, Versprechen, Drohung

Key words:

Butler, Normativität, Performativität, Sprache, Sprechakttheorie, Versprechen, Drohung

Abstract

Das Verhältnis von Sprache und Normativität spielt in Judith Butlers Denken eine wichtige Rolle. Im Zentrum ihrer Überlegungen steht der sprachphilosophische Begriff des Performativen, den Butler sowohl zur Explikation der Wirkweise von Normen als auch für die kritische Analyse politischer Praktiken fruchtbar zu machen versucht. Der Beitrag rekonstruiert zunächst Butlers Problematisierung des ambivalenten, zugleich repressiven und produktiven Charakters von Normen und fragt nach den Implikationen von Butlers performativem Normenverständnis für die Konzeption von Subjektivität, Souveränität und Handlungsmacht. Die These lautet, dass sich die Ambivalenz von Normen performativitätstheoretisch über die beiden Sprechakte des Versprechens und der Drohung explizieren lässt. Die Figuration des Handlungscharakters von Normen über die Begriffe des Versprechens und der Drohung verfolgt nicht nur das Ziel, zentrale Aspekte der gesellschaftlichen Wirkweise von Normen zu vergegenwärtigen, sondern auch aufzuzeigen, inwiefern die inhärente Brüchigkeit von Normen für Kritik und Widerstand gegen gewaltvolle Normalisierungsprozesse fruchtbar gemacht werden kann.

English version

Das Verhältnis von Sprache und Normativität spielt in Judith Butlers Denken eine wichtige Rolle. Im Zentrum ihrer Überlegungen steht der sprachphilosophische Begriff des Performativen, den Butler sowohl zur Explikation der Wirkweise von Normen als auch für die kritische Analyse politischer Praktiken fruchtbar zu machen versucht. Der Beitrag rekonstruiert zunächst Butlers Problematisierung des ambivalenten, zugleich repressiven und produktiven Charakters von Normen und fragt nach den Implikationen von Butlers performativem Normenverständnis für die Konzeption von Subjektivität, Souveränität und Handlungsmacht. Die These lautet, dass sich die Ambivalenz von Normen performativitätstheoretisch über die beiden Sprechakte des Versprechens und der Drohung explizieren lässt. Die Figuration des Handlungscharakters von Normen über die Begriffe des Versprechens und der Drohung verfolgt nicht nur das Ziel, zentrale Aspekte der gesellschaftlichen Wirkweise von Normen zu vergegenwärtigen, sondern auch aufzuzeigen, inwiefern die inhärente Brüchigkeit von Normen für Kritik und Widerstand gegen gewaltvolle Normalisierungsprozesse fruchtbar gemacht werden kann.

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Zitationsvorschlag

Das Versprechen der Norm und ihre Drohung: Performativität und Normativität bei Judith Butler. (2019). Zeitschrift für Praktische Philosophie, 6(1), 215-238. https://doi.org/10.22613/zfpp/6.1.9

Ausgabe

Rubrik

Schwerpunkt: Sprache – Ethik – Politik. Normative Dimensionen der Rede

Zitationsvorschlag

Das Versprechen der Norm und ihre Drohung: Performativität und Normativität bei Judith Butler. (2019). Zeitschrift für Praktische Philosophie, 6(1), 215-238. https://doi.org/10.22613/zfpp/6.1.9