Von kleinen Stupsern und großen Schubsern – Politik und Ethik des Libertären Paternalismus auf dem Prüfstand

Autor:innen

  • Johannes Drerup Koblenz-Landau
  • Aaron Voloj Dessauer Yale

Schlagwörter:

Libertärer Paternalismus, Nudges, Entscheidungsarchitektur, Manipulation, Autonomie

Key words:

Libertärer Paternalismus, Nudges, Entscheidungsarchitektur, Manipulation, Autonomie

Abstract

Das von Cass Sunstein und Richard Thaler ausgearbeitete Projekt eines Libertären Paternalismus stellt fraglos einen der zurzeit meistdiskutierten neopaternalistischen Theorieentwürfe dar. Als hybride Mischung zwischen Theorieprogramm, politischer Bewegung und praxis- und anwendungsorientiertem Policy-Manual, das zuweilen Züge eines populären philosophischen Lebensratgebers trägt, hat Libertärer Paternalismus viel Zuspruch, aber auch heftige Kritik auf sich gezogen, die in diesem Aufsatz auf ihre Plausibilität geprüft werden. Zu diesem Zweck geben die Autoren zunächst einen kurzen Überblick über Ausgangspunkte, Leitorientierungen und Problemvorgaben des Theorie- und Politikprogramms des Libertären Paternalismus. In einem zweiten Schritt werden zentrale (metaphorische) Konzepte und Unterscheidungen des libertär paternalistischen Rationales vorgestellt und problematisiert. Daran anschließend werden drei der prominentesten Kritikpunkte an Libertärem Paternalismus auf den Prüfstand gestellt. Hierzu gehören der Manipulationseinwand, Kritiken, die sich auf grundlegende Rechtfertigungsprobleme des Libertären Paternalismus beziehen, und Einwände, die auf langfristige negative Folgen des Nudging verweisen („Slippery-Slope-Argumente“).

English version

Das von Cass Sunstein und Richard Thaler ausgearbeitete Projekt eines Libertären Paternalismus stellt fraglos einen der zurzeit meistdiskutierten neopaternalistischen Theorieentwürfe dar. Als hybride Mischung zwischen Theorieprogramm, politischer Bewegung und praxis- und anwendungsorientiertem Policy-Manual, das zuweilen Züge eines populären philosophischen Lebensratgebers trägt, hat Libertärer Paternalismus viel Zuspruch, aber auch heftige Kritik auf sich gezogen, die in diesem Aufsatz auf ihre Plausibilität geprüft werden. Zu diesem Zweck geben die Autoren zunächst einen kurzen Überblick über Ausgangspunkte, Leitorientierungen und Problemvorgaben des Theorie- und Politikprogramms des Libertären Paternalismus. In einem zweiten Schritt werden zentrale (metaphorische) Konzepte und Unterscheidungen des libertär paternalistischen Rationales vorgestellt und problematisiert. Daran anschließend werden drei der prominentesten Kritikpunkte an Libertärem Paternalismus auf den Prüfstand gestellt. Hierzu gehören der Manipulationseinwand, Kritiken, die sich auf grundlegende Rechtfertigungsprobleme des Libertären Paternalismus beziehen, und Einwände, die auf langfristige negative Folgen des Nudging verweisen („Slippery-Slope-Argumente“).

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Zitationsvorschlag

Von kleinen Stupsern und großen Schubsern – Politik und Ethik des Libertären Paternalismus auf dem Prüfstand. (2016). Zeitschrift für Praktische Philosophie, 3(1), 347-436. https://doi.org/10.22613/zfpp/3.1.12

Ausgabe

Rubrik

Schwerpunkt: Libertärer Paternalismus. Entscheidungsarchitekturen in Theorie und Praxis

Zitationsvorschlag

Von kleinen Stupsern und großen Schubsern – Politik und Ethik des Libertären Paternalismus auf dem Prüfstand. (2016). Zeitschrift für Praktische Philosophie, 3(1), 347-436. https://doi.org/10.22613/zfpp/3.1.12