Radikal demokratischer Ungehorsam

‚Illegale‘ als strittiges politisches Subjekt

Autor:innen

  • Andreas Oberprantacher Innsbruck

Schlagwörter:

Subjektivierung, Gouvernementalität, Grenzregime, Europa, radikale Demokratietheorien, Migration, Flucht

Key words:

Subjektivierung, Gouvernementalität, Grenzregime, Europa, radikale Demokratietheorien, Migration, Flucht

Abstract

Dieser Beitrag befasst sich mit dem politischen Vermögen von Menschen, die als ‚Illegale‘ diffamiert werden. In Erinnerung an diverse Aktionen, die vor allem in den letzten Jahren mitunter dramatisch vermitteln, dass Menschen, die nicht als Subjekte in einem bürgerlichen Sinn zählen, selbst in diffizilen Situationen politisch tätig werden, setzt sich dieser Text mit der Frage auseinander, in welchem Sinn es sich dabei um Momente des demokratischen Miteinanders handeln könnte. Im Fokus stehen dabei allerdings weniger sensationelle Momente, auf die sich zumeist das Scheinwerferlicht der Presseagenturen konzentriert, um die transnationale Mobilität von ‚Illegalen‘ gemäß standardisierter Narrative visuell zu fixieren. Es soll anhand einiger Passagen vielmehr diskutiert werden, wie Menschen, denen das Recht abgesprochen wird, da zu sein, nicht selten einen Ungehorsam manifestieren, der am Rande der bürgerlichen Gesellschaft stattfindet und zugleich radikal demokratische Umbrüche markiert.

English version

Dieser Beitrag befasst sich mit dem politischen Vermögen von Menschen, die als ‚Illegale‘ diffamiert werden. In Erinnerung an diverse Aktionen, die vor allem in den letzten Jahren mitunter dramatisch vermitteln, dass Menschen, die nicht als Subjekte in einem bürgerlichen Sinn zählen, selbst in diffizilen Situationen politisch tätig werden, setzt sich dieser Text mit der Frage auseinander, in welchem Sinn es sich dabei um Momente des demokratischen Miteinanders handeln könnte. Im Fokus stehen dabei allerdings weniger sensationelle Momente, auf die sich zumeist das Scheinwerferlicht der Presseagenturen konzentriert, um die transnationale Mobilität von ‚Illegalen‘ gemäß standardisierter Narrative visuell zu fixieren. Es soll anhand einiger Passagen vielmehr diskutiert werden, wie Menschen, denen das Recht abgesprochen wird, da zu sein, nicht selten einen Ungehorsam manifestieren, der am Rande der bürgerlichen Gesellschaft stattfindet und zugleich radikal demokratische Umbrüche markiert.

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Zitationsvorschlag

Radikal demokratischer Ungehorsam: ‚Illegale‘ als strittiges politisches Subjekt. (2016). Zeitschrift für Praktische Philosophie, 3(1), 305-338. https://doi.org/10.22613/zfpp/3.1.10

Ausgabe

Rubrik

Schwerpunkt: Ethik und Alterität. Randgänge der Phänomenologie

Zitationsvorschlag

Radikal demokratischer Ungehorsam: ‚Illegale‘ als strittiges politisches Subjekt. (2016). Zeitschrift für Praktische Philosophie, 3(1), 305-338. https://doi.org/10.22613/zfpp/3.1.10